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Fahrten zu anderen Trachtenfesten
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Faszinierende Klänge und TänzeBegeistertes Publikum beim internationalen TrachtenfestHEPPENHEIM (juri). Herzen, Ohren und Augen einer großen Zuschauerschar erfreuten sich am Samstag abend und Sonntag nachmittag, als die 220 Teilnehmer aus sieben Nationen beim internationalen Heppenheimer Trachtenfest auf der Bühne der Freilichtbühne auftraten.
Überlieferte kultische und Alltagstänze und die dazugehörige authentische Bekleidung boten ein farbenprächtiges Bild. All die Vielfalt und Schönheit beweist lebhaft die Bedeutung interkultureller Begegnungen, bei denen sich der eigene Horizont weitet und Verständnis wie Freundschaften über Grenzen hinweg begründet werden. Die beiden Moderatoren des Abends, Claudia Schmitt und Hans Dieter Seyfert von der Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg Heppenheim, überwanden gekonnt die sprachlichen Barrieren. Die argentinische Gruppe begrüßten sie ebenso charmant wie die chinesische, für die Paraguayer und die Afrikaner aus Uganda, die Spanier und die Litauer sowie für die Beekscheepers aus der Lüneburger Heide hatten sie herzliche Worte, in deren eigener Landessprache parat. Schirmherr Bürgermeister Ulrich Obermayr und einige französische Bürgermeisterkollegen sowie Heppenheimer Magistratsmitglieder und eine Reihe von Ehrengästen reichten sich mit Besuchern und Teilnehmern die Hände, als es zum sechsten Mal seit 1980 hieß: "Die Welt zu Gast in Heppenheim."
Bis auf die Trachtengruppe aus dem niedersächsischen Scheeßel waren alle Gruppen zum ersten Mal zu Gast und äußerten sich erstaunt und erfreut darüber, wie schön es an der Bergstraße ist, und wie herzlich sie in ihren Gastfamilien aufgenommen wurden.
Es liegt auf der Hand, daß die Vorstellungen mit Volkstanz und Volksmusik aus vier Erdteilen, vom Mittelmeer, dem Baltikum und dem fernen Asien, vom Viktoriasee bis zum Südpazifik ein buntes Kaleidoskop boten. Da gab es Tänze, in denen Männer und Frauen ihre Kraft und Schönheit herausstellten, wie es die Chinesen zu ihren fremdartig klingenden Liedern mit viel Grazie und Artistik taten, während die Männer aus Uganda in mitreißender Ursprünglichkeit und mit ekstatischen Rhythmen die Frauen dazu anfeuerten, ihre Hintern wie toll rotieren zu lassen. Geziemende Schritte und heitere Besinnlichkeit herrschten bei den deutschen Gruppen vor (die Heppenheimer Gastgeber hatten mit den "Trachtenminis" und einer Premiere der Odenwälder Festtagstänze den Reigen eröffnet). Temperamentvoller waren die Spanier, die beschwingt und leichtfüßig in Festtags- und in Alltagskleidung tanzten und dazu feurig mit den Kastagnetten klapperten. Überraschend die Paraguayer aus der fruchtbaren Ebene des Westens, berühmt als Meister des Harfenspiels. Da kam sogar ein Segelflugzeug, um den Wirbel von weißen Tüllwolken und die fliegenden, kreisrunden Volantröcke von oben zu bewundern. Befremdlich dagegen die Musik unserer östlichen Nachbarn auf Originalinstrumenten. Die Litauer brachten Schalmeienklang und Gesänge in fremdartigen Harmonien, rauhe, karge Melodien, deren spröder Reiz erstaunte. Mit gezügeltem Temperament, sehr rhythmisch, präzise und wunderschön choreographiert, machten 16 argentinische Tänzer mit ihrem ausgezeichneten Musikensemble den Abschluß. Effektvolle Schwarz-Weiß-Kontraste und unbeschwerte Leichtigkeit, gepaart mit der herben Melancholie des Tangos, rissen die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen und vereinzelten Feuerzeug-Ovationen hin. |
| Letzte Änderung dieser Seite am 14.02.2003 von (unbekannt). | Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de |