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Fahrten zu anderen Trachtenfesten
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Die Welt zu Gast in HeppenheimInternationales Trachtenfest auf der Freilichtbühne / Gäste aus sieben NationenHeppenheim. (rin) "Die Welt zu Gast in Heppenheim" hatte die Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg, die unter ihrem Vorsitzenden Norbert Müller 220 Gäste aus sieben Nationen zum sechsten internationalen Trachtenfest auf die Freilichtbühne in der Kreisstadt geladen hatte.Mehrere tausend Besucher sahen das Spektakel am Wochenende, bei dem sich Sänger, Musiker und Tanzpaare aus Argentinien, China, Litauen, Paraguay, Spanien, Uganda und aus Scheeßel am Nordrand der Lüneburger Heide einander die Hand reichten. Die Gäste weilten eine Woche an der Bergstraße, kamen zum Teil von anderen Festivalveranstaltungen in Holland und reisten von Heppenheim aus weiter nach Italien, Polen und Kroatien sowie in die Schweiz. Bürgermeister Ulrich Obermayr hatte die Delegationen der sieben Gruppen bei einem Empfang im Heppenheimer Rathaus mit der Geschichte der Kreisstadt und der Region sowie deren Bedeutung im Herzen eines vereinten Europas vertraut gemacht. Der Stadthäuptling bekam bei dieser Gelegenheit nicht nur einen Hut, wie er bei der Reisernte in China getragen wird, geschenkt, sondern auch mittelamerikanischen Federschmuck und eine Friedenspfeife aus Paraguay. Als Schirmherr der Veranstaltung wurde er von Norbert Schmitt besonders gelobt, half er doch, die vielen Steine aus dem Weg zu räumen, die den Vorstand des veranstaltenden Vereins noch vor wenigen Wochen fast zur Aufgabe seines Vorhabens bewegten. An die Adresse der Stadtväter richtete Schmitt den dringenden Appell, einmal über die Benutzungsordnung für die Freilichtbühne nachzudenken, soll sie nicht nur von professionell arbeitenden Agenturen genutzt werden. Nicht leicht hatte es die Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg, ihre 220 Gäste unterzubringen, da half sogar der Lindenfelser Bürgermeister Peter Woitge persönlich aus, selbst in Bickenbach, den Bensheimer Stadtteilen, Kolmbach, Lorsch und Einhausen mußten Gastfamilien gesucht werden. Zum Problem wurde, daß die chinesische Gruppe sich nicht verständigen konnte, in der Umgebung kein chinesischer Gastwirt das Mandarin der Yi-Minderheit sprach und nur per Zufall ein Darmstädter Arbeitskollege eines Mitglieds der Heppenheimer Trachtengruppe aus der Patsche helfen konnte, der den südchinesischen Dialekt beherrscht. Daß das schon vierzig Jahre alte ethnische Ensemble, das schon in den USA auftrat, seine erste Europareise antreten durfte, war dem Bergsträßer Bundestagsabgeordneten Dr. Klaus Kübler zu verdanken, der sich drei Tage vor der geplanten Abreise in einer erstaunlichen Aktion dafür einsetzte, daß die Gruppe zu den noch fehlenden Visa kam. Schwierigkeiten gab es auch mit dem Ensemble der Uganda Dance Academy in Kampala. Kurz vor ihrem ersten Veranstaltungstermin hätte es aus finanziellen Gründen seinen Auftritt in Europa platzen lassen. Die Heppenheimer mußten gemeinsam mit den anderen Veranstaltern die Reisekosten übernehmen. So wurde nach mehreren gescheiterten Versuchen bei früheren Festivals der erste Abend mit Afrikanern und ihren Buschtrommeln ein großer Erfolg. Die Gruppen gestalteten sonntags auch die Messe im Dom der Bergstraße, der selten eine so internationale und bunte Gottesdienstgemeinde gesehen hat. An den übrigen Tagen hatten die Sänger und Tänzer noch verschiedene Auftritte in den Orten ihrer Gastfamilien, in einem Seniorenclub in Darmstadt, im Rhein-Neckar-Fernsehen und in einer Heppenheimer Schule zu bewältigen. Sie besichtigten Heidelberg und Frankfurt und verlebten mit ihren Gastfamilien in der Erbacher Halle einen tollen Abend bei Musik und gemeinsamem Tanz. "Musikanten haben dasselbe Blut in den Adern", hieß es, als die aus dem Osten sich mit denen aus dem Westen beim gemeinsamen Rhythmus im großen Kreis zusammenfanden. |
| Letzte Änderung dieser Seite am 11.10.2002 von (unbekannt). | Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de |