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Zum Auftakt Burgunder-SekteEdle Stöffchen bei Weinmarkt-Weinprobe - Begeisternde StadtkapelleHEPPENHEIM (iane). "Es war für alle das erste Mal", sagte Otto Guthier, Geschäftsführer der Bergsträßer Winzer eG nach der traditionellen Weinmarkt-Weinprobe am Samstag nachmittag im Winzerzelt. Er selbst hatte zum ersten Mal vor so viel Publikum durch eine Weinprobe geführt. und auch für Weinkönigin Elvira Fetsch an seiner Seite war dies eine Premiere gewesen.
Nachdem im vergangenen Jahr die damalige Weinkönigin Sandra Engelhard mit ihrem Vater Hans Engelhard durch das Programm geführt hatte, sollte auch in diesem Jahr die Weinhoheit zu Wort kommen. "Ich war schon sehr aufgeregt". beschrieb Elvira Fetsch ihr Lampenfieber vor dem Auftritt vor 720 Weininteressierten. Diese hatten Otto Guthier besonders begeistert. "Fünf bis acht Jahre haben wir nicht mehr so ein tolles Publikum gehabt", schwärmte er. Die Stimmung im Zelt war denn auch mit zunehmender Dauer der Probe immer besser geworden Doch das hatte nicht nur in den edlen Tropfen der BergsträBer Winzer eG seinen Grund. sondern auch in der flotten Musik, welche die Stadtkapelle Heppenheimer unter ihrer Dirigentin Renate Kärchner-Ober darbot. Die Rhythmen regten zum Schunkeln und Mitsingen an. Das Publikum entließ die Kapelle erst nach einigen Zugaben. Auch für Renate Kirchner-Ober war es die erste Weinmarkt-Weinprobe als Dirigentin der Stadtkapelle. Nachdem die Weinmarkt-Weinprobe vor zwei Jahren unter dem Motto "Rieslingsstars aus drei Jahrzehnten" gestanden den hatte und im vergangenen Jahr im Rahmen des Jubiläums "25 Jahre Anbaugebiet Hessische Bergstraße" Raritäten aus dem Archiv eingeschenkt worden waren, waren es nun "Weine und Sekte der Burgundersorten". die zu verkosten waren. "Wir wollten zeigen, was es außer Riesling alles so gibt", sagte Otto Guthier in seinen Begrüßungsworten. Am Beginn der Probe standen zwei Burgundersekte. Neuheiten im Sortiment der Winzer eG. Der ersten, den "Grauen Burgunder Brut" im Champagnerverfahren hergestellt, charakterisierte Otto Guthier als elegant und besonders feinperlig. Den Sekt "Spatburgunder Rose See" stellte dann Weinkönigin Elvira I. vor, passend, da der Weißherbstsekt zwar noch in die trockene Kategorie gehört, dennoch aber sehr viel lieblicher schmeckt.
Den Reigen der Weine läutete ein trockener Rotwein, ein Blauer Spätburgunder aus der Bergsträßer Blütenserie ein. Im Laufe der Proben von Weißem Burgunder, Grauem Burgunder und Spätburgunder erläuterte Otto Guthier die Unterschiede zwischen den Burgunderrebsorten. So soll der Blaue Spätburgunder von den Karolingern an den Bodensee gebracht worden sein. Von dort habe er dann seine Reise in den Norden angetreten. Der Graue Burgunder, so Fachleute, sei durch eine Mutation aus dem Spätburgunder hervorgegangen. Bei ihm zeigten die Farbstoffe keine Wirkung mehr Der Graue Burgunder wird auch als Ruländer bezeichnet. jedoch nur bei einem lieblichen Wein. Der Weißburgunder wiederum, so Otto Guthier weiter, sei ebenfalls durch eine Mutation aus dem Grauen Burgunder hervorgegangen Welcher Burgunder auch immer, die Rebsorten erfreuen sich zur Zeit großer Beliebtheit. Eine der Höhepunkte der Weinprobe war ein "Heppenheimer Guldenzoll, Ruländer Spätlese" aus dem Jahr 1985. Der Archivwein errang 1986 die Goldene Preismünze bei der Landesweinprämierung. Das süße Finale bildeten schließlich ein "Heppenheimer Schloßberg, Weißburgunder Beerenauslese" und ein "Heppenheimer Eckweg, Ruländer Eiswein". Die Weißburgunder Beerenauslese wurde am 11. Oktober 1994 mit 133 Grad Oechsle gelesen. Gerade einmal 250 Liter kelterte die Winzer eG von dieser Rarität, denn gerade Weißburgunder Beerenauslese, so Guthier. seien selten. Der Ruländer Eiswein von 1993 schließlich. ausgezeichnet mit dem Großen Preis bei der Bundesweinprämierung 1997, wurde sehr früh, am 28. und 30. November, gelesen. Die Trauben, so erläuterte Elvira Fetsch, seien noch sehr gesund gewesen. Daher habe es einen einzigartigen Spitzeneiswein gegeben. Nach den fast drei Stunden. welche die Weinprobe gedauert hatte. waren denn die Verantwortlichen glücklich und erschöpft. nicht zuletzt die Mitglieder der Trachtengruppe Bensheim-Zell und der Volkstanzgruppe Starkenburg, die unermüdlich immer wieder die Gläser gefüllt hatten. Otto Guthier suchte nach der Probe erst einmal nach einem Reparaturwein, einem Stemmler trocken: "Es klebt alles", sagte er nach den letzten süßen Proben. |
| Letzte Änderung dieser Seite am 08.10.2005 von (unbekannt). | Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de |