Die Folklore aus aller Welt soll an zwei Tagen in Heppenheim zu Hause sein

Am Samstag um 19.30 Uhr beginnt das diesjährige Internationale Heppenheimer Trachtenfest / 180 Tänzer und Musiker aus sieben Ländern

Heppenheim. (juri). In der Schloßschule tanzten und sangen Schüler am Mittwoch ausgelassen mit Chilenen, gestern hatten die Fehlheimer das Vergnügen, denn große Ereignisse - wie das Internationale Heppenheimer Trachtenfest am Wochenende -werfen ihre Schatten voraus.

Noch einmal schlafen, dann ist es so weit. Die Bühne auf der Kappel (Freilichtbühne) in Heppenheim wird bereits aufgebaut, für die rund 180 Tänzer und Musiker aus Chile, Frankreich, Italien, Neuseeland, Paraguay und Portugal wurden Gastgeber gefunden. Jetzt hofft der Organisator und Vorsitzende der Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg, Norbert Müller, sehnlichst auf gutes Wetter, damit das nur alle drei Jahre anstehende Fest vor der herrlichen Kulisse stattfinden kann. Und bei schlechtem Wetter? "Notfalls werden wir in die Erbacher Mehrzweckhalle aus-weichen."

Chile
Zu Gast auf der Freilichtbühne. 180 Musiker und Tänzer aus sieben Nationen werden am Wochenende beim diesjährigen Internationalen Heppenheimer Trachtenfest dabei sein. Vertreten sind neben Chile (Bild)... (Blid: oh)

Wegen der umfangreichen Vorbereitungen muß die Entscheidung darüber schon am Samstag um 12 Uhr fallen. Hinweisschilder auf dem Weg zur Kappel werden den erwarteten Strom der Zuschauer und -hörer entsprechend informieren.

Während die Maoris, die bereits im Oberhessischen Schlitz auftraten, bevor sie von Heppenheim nach Wismar fahren, mit ihren Betreuern ihren Wunschausflug an den Rhein machen und sich die Chilenen Heidelberg ansehen, hat Müller immer noch alle Hände voll zu tun. Für den Zweiten Vorsitzenden der CIOFF, einer Unterorganisation der Unesco, die sich der Pflege von Folklore und traditioneller Kunst annimmt und Tourneen für Gruppen aus Übersee zusammenstellt, begann die Arbeit bereits vor zwei Jahren. Seit April läuft die heiße Phase für ihn und den "harten Kern von acht bis zehn Leuten": Quartiere für die Gäste suchen (die Maoris und die Chilenen waren ruckzuck untergebracht), Beleuchtungs- und Beschallungsprofis verpflichten, weitere Helfer finden, den Vorverkauf in Gang zu bringen - und die Hürden der Bürokratie überwinden: "So viele Auflagen der Stadt müssen erfüllt werden. Da geht es etwa um die Zeiten und die Absperrung, die Zufahrt ist selbst für die Veranstalter stark eingeschränkt, da heißt es, alles minutiös zu organisieren."

Grundsätzlich werden nur ausgezeichnete Amateurgruppen eingeladen, die zu Live-Musik tanzen. Konservenmusik ist verpönt bei dem Internationalen Trachtenfest. Die Neuseeländer und die Chilenen, die übrigens als einzige Gruppe ihres Landes schon eine Goldene und eine Platin-schallplatte errangen, sind zum ersten Mal dabei. Die Truppe aus Paraguaywar schon vor drei Jahren mit von der Partie, "und sie machte mit mehreren kurzfristigen Änderungen, ihre Anzahl und Ankunft betreffend, die meiste Arbeit", so Müller. "Aber weil die eingeladene Indianergruppe, deren Sponsor überraschend ausgefallen ist nicht kommen konnte, nahmen wir sie noch einmal." Die Franzosen, Italiener und Portugiesen sind befreundete Gruppen und wurden direkt eingeladen, denn auch Europa soll vertreten sein. Für Deutschland bestreitet wie üblich die Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg den Auftakt, und auch der Evangelische Posaunenchor Gadernheim tritt auf

... und Frankreich (Bild) Italien, Neuseeland, Paraguay, Portugal und Deutschland. (Bild: oh)

Etwa 50 000 Mark Kosten

Über den Daumen gepeilt, koste die Veranstaltung etwa 50 000 Mark. Ein schönen Batzen Geld, der da aufgebracht werden muß. Die Teilnehmer bekommen alle ein kleines Taschengeld, für die Gruppen aus Übersee werden bis zur Abreise die Reisekosten ab Flughafen Frankfurt, für die Europäer die ab Grenzübergang zu Deutschland übernommen. Dazu kommen all die üblichen Kosten für eine Veranstaltung dieser Größenordnung.

Zwar wird das Fest im Rahmen des Kultursommers gefördert, ein Zuschuß kommt aus dem Etat der Stadt Heppenheim, und auch einige hiesige Firmen helfen tatkräftig mit. Dennoch ist klar, daß Norbert Müller auf ein großes zahlendes Publikum hofft, das mit seinem Eintrittsgeld auch entsprechend etwas einspielt.

Die Veranstaltung am Samstag abend beginnt um 19.30 Uhr (Einlaß ab 18 Uhr) am Sonntag treten die Gruppen nochmals aber mit einem anderen Programm, auf (Beginn um 15 Uhr, Einlaß ab 14 Uhr).

Letzte Änderung dieser Seite am 08.10.2005 von (unbekannt).

Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de