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Fahrten zu anderen Trachtenfesten
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Arbeiten der Experten in den Weinbergen Respekt gezolltDie Deutsche Weinkönigin Petra Gärtner und die Gebietsweinkönigin Kerstin Götzinger stellen neue Bergsträßer Tropfen vorHEPPENHEIM (Sigrid Jahn). Glücklich der, der immer seine Hände frei hatte: Anerkennender Applaus dürfte, neben der Stimmungsmusik der "Rodensteiner Spitzbuben" aus Fränkisch-Crumbach, die Geräuschkulisse bestimmt haben, die am frühem Samstagabend aus dem Winzerzelt aufs Festgelände rund um den Kurmainzer Amtshof in Heppenheim drang.
In der Tat ergab sich bei der Eröffnungsweinprobe des 51. Bergsträßer Weinmarkts im lockeren, kommunikationsfördernden Gepräge eines Stehempfangs immer wieder Gelegenheit, mit Beifall zu bedenken, was des Lobes wert war - die Arbeit der Experten in den Wingerten und Kellern des zweitkleinsten Anbaugebiets vorneweg. Immerhin schenkten die fleißigen Helfer der Trachten- und Volkstanzgruppe "Starkenburg" den Ehrengästen aus Politik, Weinbau und Wirtschaft, unter ihnen auch eine große Abordnung aus der Heppenheimer Partnerstadt Le Chesnay, die Bürgermeister Ulrich Obermayr besonders herzlich willkommen hieß, zwölf Tropfen des Jahrgangs 2001 aus, die bei der Bergsträßer Weinprämierung ohne Abstriche mit glatten fünf Punkten die Bestnote erreicht hatten. Eine Verkostung der Extraklasse, wie die Bergsträßer Gebietsweinkönigin Kerstin Götzinger urteilte, als sie in ihrer Begrüßungsrede der "Kunst der Winzer" ihren Respekt zollte und ihnen auch für die Zukunft eine sichere gestalterische Hand wünschte. Dass zudem Otto Guthier, der Vorsitzende des Weinbauverbandes, als "Nullprobe" zum Einstieg einen Perlwein aus der Weinschänke Rebenhof in Zwingenberg servieren ließ, hatte mit der Majestät auf dem Podium zu tun. Neben 25 ehemaligen Bergsträßer Hoheiten waren die Weinköniginnen aus Lützelsachsen, Schriesheim, Hemsbach und Groß-Umstadt mit Gefolge nach Heppenheim gekommen. Heimspiel für GärtnerPetra Gärtner, der Deutschen Weinkönigin aus Zwingenberg, die ihr Heimspiel sichtlich genoss, zumal sie am Vortag bei der Bundesweinprämierung in Wiesbaden schon einem Betrieb aus ihrer Stadt den DLG-Bundesehrenpreis, die höchste zu vergebende Auszeichnung, in Bronze überreicht hatte. Wilfried Bürkle und Kurt Simon, die zum zweiten Mal für ihre Gesamtleistung mit dieser Ehrung bedacht wurden, hatten zur Eröffnungsweinprobe übrigens die Nummer neun beigesteuert, eine 2001er Scheurebe Spätlese aus der Lage Auerbacher Höllberg.Doch bevor es am Samstagabend zu den ganz auserlesenen Gewächsen kam, ließen die Winzer die Rotweine aufmarschieren. Die Trend-Tropfen - 53 Prozent aller gekauften Weine im ersten Quartal dieses Jahres, wie das Deutsche Weininstitut jetzt bekannt gab - boomen auch an der Bergstraße und gedeihen zudem prächtig, wie der Dornfelder aus dem Weingut Josef Mohr und der St. Laurent der Bergsträßer Winzer eG bewiesen. Wein Nummer 3, ein Portugieser Rosé von der Odenwälder Winzergenossenschaft aus Groß-Umstadt, markierte im Anschluss nicht nur den Übergang zu den gebietstypischen Weißweinen, sondern auch den Amtswechsel der Bergsträßer Hoheiten: die neue Gebietsweinkönigin Lisa Edling, zur Eröffnungsweinprobe noch in Zivil dabei, stammt aus Roßdorf; einer Einzellage, die zur "Odenwälder Weininsel" zählt. Was im Roßdorfer Roßberg auf vulkanischem Basalt mit Löss-Lehm-Auflage heranwächst, durften die Gäste am Samstagabend gleich verkosten: Wein Nummer 7, eine Kerner Spätlese trocken, kam nach einem Weißburgunder aus dem Staatsweingut, einem Grauen Burgunder vom Auerbacher Weingut Tobias Georg Seitz und einem Riesling Kabinett vom Heppenheimer Weingut Freiberger in die Gläser, gefolgt von einer Riesling Spätlese aus dem Auerbacher Weingut Rothweiler, einer Ruländer Spätlese vom Weingut Freiberger, einer Riesling Auslese aus dem Staatsweingut und als Abschluss eine Weißburgunder Beerenauslese der Winzer eG, die schon mit stolzen 152 Grad Öchsle in die Tanks kam: Zwar als 2001er noch "ein Baby", wie Guthier zugab, das noch der Reife bedürfe - gleichwohl: Der Wonneproppen hat das Zeug zu einem Goldjungen und beweist die Qualität der Bergsträßer Weine, die dem internationalen Vergleich standhalten können. Bevor der letzte Applaus der Gäste nach nur 100 Minuten flott präsentiertem Programm dem erfolgreichen Start in den 51. Bergsträßer Weinmarkt galt und allen Helfern um Rainer Rittersberger, den Geschäftsführer des ausrichtenden Vereins, Dank zollte für die Herrichtung und Dekoration des Winzerzeltes, das sich als Veranstaltungsort für die Eröffnungsweinprobe weiterempfahl, gab es Blumensträuße und Anerkennung für die Weinköniginnen: für Petra Gärtner eine Auswahl exquisiter Tropfen aus dem Schatzkästlein der Winzer, zusammengestellt von Guthier und Heinrich Hillenbrand, dem früheren Leiter des Staatsweingutes Bergstraße, für Kerstin Götzinger ein ausgesprochenes Lob für ihr Engagement als Gebietsweinkönigin, dem sich auch ihre Vorgängerin anschloss. Und weil die neue Leichtigkeit des Eröffnungsempfangs auch die Organisatoren ergriff, wurde die erste kesse Sohle gleich im Anschluss aufs Parkett gelegt, wobei Rittersberger die Deutsche Weinkönigin, Vinzenz Antes, Weinbauverbands-Ehrenvorsitzender und Mentor des Weinmarkts schlechthin, die Gebietsweinkönigin im Takt herumwirbelten - ein Tänzchen in allen Ehren, fürwahr. |
| Letzte Änderung dieser Seite am 08.10.2005 von (unbekannt). | Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de |