Wir sind so jung wie unsere Zuversicht

Buntes Programm beim Seniorennachmittag im Rahmen des Bergsträßer Weinmarktes

Heppenheim (Matthias Zielonka). Keineswegs "angestaubt" als vielmehr von jugendlichem Elan zeigten sich gestern die Besucher des Heppenheimer Weinmarktes am Tag der Senioren, zu dem der Caritasausschuss der Pfarrei Sankt Peter in das Festzelt geladen hatte. Der Festtag, der von Anna Ulrich vor 30 Jahren ins Leben gerufen wurde, gehört zum Inventar des Heppenheimer Weinmarktes, bei dem viele Senioren die Gelegenheit nutzen, um bei einem Gläschen Bergsträßer Wein in gemütlicher Atmosphäre schöne Stunden zu verleben.

Aufführung der Kindergruppe beim Weinmarkt

Treffen von Jung und Alt. Die Jugend der Trachtengruppe "Starkenburg" tanzte beim Seniorennachmittag zum Heppenheimer Weinmarkt.
Anmerkung der Redaktion: von links nach rechts: Sebastian Schmitt, Christian Müller, Kamila Dumrul und Jessica Hedderich.

Neben der lokalen Prominenz (Erster Stadtrat Gerhard Herbert sowie weitere Magistratsmitglieder) war Günter Bartels, Diakon von Sankt Peter, zu den Senioren gekommen. Erfreut schienen die Gäste über die Anwesenheit der (noch) amtierenden Weinkönigin Lisa Edling, die mit einem tosenden Applaus empfangen wurde.

Begrüßt wurden die Senioren von Resel Rothermel. In ihren Ausführungen dankte sie der Stadt Heppenheim für den reibungsloser Ablauf der Veranstaltung: "Auch die Stadtkapelle hat uns seit dem Anfang musikalisch begleitet und ist so zu einem festen Bestandteil des Seniorentages geworden." Durch das Programm führte kreativ wie wortgewandt Hans Franken. Nachdenklich stimmte Diakon Bartels in seinen Grußworten, welche die Frage nach der "richtigen Bezeichnung für ältere Menschen" in der Gesellschaft zu beantworten suchten. "Das Alter ist eine eigene Lebensphase, die gestaltet und organisiert sein will", erklärte der Diakon. Neben dem Kosewort "Oldie", das auf eine anhaltende Beliebtheit aufmerksam mache, schienen andere Bezeichnungen genauso wenig den Kern der Antwort zu treffen wie "Uhu" oder "Grufti".

Doch was ist eigentlich "alt", und wer sollte mit diesem Adjektiv beschrieben werden? "Letztlich ist die Definition des berühmten Arztes und Pazifisten Albert Schweitzer die treffendste", vermittelte Bartels: "Jeder Mensch ist so jung wie seine Zuversicht und so alt wie sein Zweifel."

Dass der zweite Teil dieser Beschreibung keineswegs auf die Gäste des Tags der Senioren zutraf, war zu erkennen. So wurde zu den Klängen des Orchesters geschunkelt und altbekannte Lieder lauthals mitgesungen. Nachdem die Jugend der Trachtengruppe "Starkenburg" regionale Volkstänze authentisch auf der Bühne aufgeführt hatte, sollte die Weinkönigin das Publikum in ihren Bann ziehen. Die aus Rossdorf stammende Lisa Edling ist gelernte Winzerin. Sie konnte während ihrer Amtszeit als Weinkönigin mehr als 100 überregionale Auftritte verzeichnen. Eingedenk der biblischen Weisheit, dass "Wein wie Lebenswasser wirkt", machte sie auf den kulturellen Einfluss des edlen Getränks aufmerksam, das während der Zeit des Römischen Reichs seinen Einzug in die "Strata Montana" gehalten hatte und seitdem zum "Nationalgetränk" avancierte.

"Arm ist das Leben dessen, der keinen Wein kennt", sagte Hans Franken zu der Bedeutung des Weins. Natürlich durfte die Weinkönigin nicht ohne einen Walzer mit einem einem der älteren Herren getanzt zu haben die Bühne verlassen. Die Wahl fiel auf Diakon Bartels (60) - zum Unmut manches Besuchers, wollte sich doch ein jeder Herr als Tanzpartner der Weinkönigin präsentieren. Sportlich und akrobatisch mit einer Darbietung der Heppenheimer Stadtakrobaten ging es im Programm weiter, das nach einem "lustig-komischen" Auftritt der Magistratsmitglieder mit der Ehrung der ältesten Senioren seinen gemütlichen Ausklang fand.

Es gibt auch einen eigenen Bericht.

Letzte Änderung dieser Seite am 28.07.2003 von (unbekannt).

Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de