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Landeskinder-Trachtentreffen - Eröffnung durch Ministerpräsident Roland Koch im Hof der Schloss-Schule

"Keine Angst, ich will nicht mit euch tanzen", versicherte Koch den Kindern und Jugendlichen der Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg, als er zur Ansprache auf die Bühne kam. Der Ministerpräsident betonte, dass es wichtig sei, den Menschen ins Bewusstsein zu rufen, wie vielfältig die hessische Trachtenlandschaft sei. Immerhin ist Hessen das Bundesland mit den meisten Trachten. "Wir sind schon ein bunt zusammengewürfeltes Völkchen", meinte Koch.

Vortänzer: Ministerpräsident Roland Koch eröffnete am Samstag im Hof der Heppenheimer Schloss-Schule das Landeskinder-Trachtentreffen. Ihm zur Seite stehen Achmed Jürgen Missoum vom federführenden Bund kultureller Jugend und die Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg (Anmerkund der Redaktion: von links nach rechts: Christian Müller, Simone Meister, Nicole Hedderich, Martin Schaumann und Magdalena Engert-Bork). Foto: Lutz Igiel

Er würdigte außerdem das Engagement der Vereine, die die jungen Menschen an Brauchtum und Tradition heranführen. Ohne den Einsatz der Gruppenleiter, die die Kinder für das Erbe der Vergangenheit interessieren, könnte die Gefahr bestehen, dass viele Trachten verloren gehen - denn nur wer von klein an dabei ist, wächst wirklich in die Tracht hinein. "Es ist mit Sicherheit schwierig, zwölf oder 14 Jahre alte Jugendliche dafür zu begeistern", sagte Koch.

Dabei kommen die Trachtengruppen ganz schön herum. Eine hessische Abordnung war unter anderem bei der Fußballweltmeisterschaft in Korea. Und am 3. Oktober, wenn der Ministerpräsident mit einer Delegation in Amerika den Tag der deutschen Einheit feiert, dürfen die Träger der farbenfrohe Kleider, Hemden und Hosen nicht fehlen.

Koch wünschte für "die letzte Feuertaufe vor dem Hessentag" den Heppenheimer alles Gute und mahnte mit Blick zu den dunklen Wolken am Himmel: "Das Wetter ist Angelegenheit der kommunalen Selbstverwaltung. Ich hoffe, Sie haben das im Griff, Herr Obermayr." Heppenheims Bürgermeister Ulrich Obermayr hatte vorausgesorgt, zumindest für die Dauer der rund zweistündigen Eröffnungsfeier. Es blieb trocken, und so konnten die ausgewählten Gruppen ihre Tänze unter freiem Himmel vorführen. Lediglich die Tonanlage ließ sich nicht vom Landesvater beeindrucken und versagte zwei Mal ihren Dienst. Aber dies fiel an diesem Tag ohnehin nicht in den Bereich der kommunalen Selbstverwaltung.

Einladung zu den Gassensensationen

Zwischen den Festreden standen die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt. 31 Trachtengruppen, am Samstag 700 junge Menschen, am Sonntag beim Festzug rund 1000, setzen in Heppenheim farbenfrohe Akzente. Auch die Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg zeigte sich in traditioneller Erntetracht, wie sie in früheren Zeiten täglich in der Stadt zu sehen war. "Es ist bewundernswert, dass hier so viele Altersklassen zusammen auftreten", lobte Simone Eckhard die Heppenheimer Bürgermeister Obermayr konnte bestätigen, dass in der Kreisstadt die Brauchtumspflege hoch gehalten wird. Neben den Starkenburgern gibt es immerhin noch den Gebirgstrachtenverein "Alpenrose" und die Trachtengruppe Mittershausen/Scheuerberg. "Wenn man wissen will, wo man hingeht, sollte man wissen, wo man herkommt", brachte es Landrat Norbert Hofmann auf den Punkt. Im Zeichen der Globalisierung komme der Identifikation mit der Region und der Heimat eine große Bedeutung zu.

Mit Weinmarkt und Landeskinder-Trachtentreffen ging es am" Wochenende hoch her - und es war doch nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was Heppenheim beim Hessentag erwartet.

Vom 07.07. bis 08.07.2003 gibt es diverse Zeitungsartikel über das Landeskindertrachtentreffen. Es gibt auch einen eigenen Bericht.