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Wilkes: Heppenheim die schönste Stadt des Kreises

Bei der Kreisstadt gerät der Lndrat ins Schwärmen/ Hessentags- Auftakt mit Trachtengruppe: "Bis die Oald Pannekuchen backt"

Heppenheim (fk). Das größte Kompliment des Abends machte Landrat Mathias Wilkes: "Die schönste Stadt des Kreises Bergstraße", so sein von Bekennermut geprägtes Urteil, "ist Ausrichter des diesjährigen Hessentages". Die knapp 500, die sich am Samstagabend im "Halben Mond" eingefunden hatten, quittierten die Worte mit lautstarkem Beifall.

Das ging runter wie Öl. Endlich, endlich hatte das, was Lokalpatrioten schon immer gewusst haben, nun auch aus amtlichem Munde Bestätigung gefunden. Einer, der zustimmend nickte, war Christian Vock, die eine Hälfte des Heppenheimer Hessentagspaares. Ellen Latz, die andere Hälfte, war nach einem kurzen Ski-Urlaub auf der Heimfahrt im Stau steckengeblieben und kam nicht mehr rechtzeitig in Heppenheim an. Trotz dieses kleinen Wermutstropfens waren beim "Hessenabend", der traditionellen Auftaktveranstaltung zum größten deutschen Landesfest, alle Weichen auf Frohsinn gestellt. "Hait is Kerb", lautete das vielversprechende Motto.

Dass die Besucher in so großer Zahl erschienen waren, nahm kein Wunder. Die Kerb oder Kärwe gehört schließlich allen, sie ist wie jeder weiß unser. Eingeladen zu der zweistündigen Gaudi hatten Staatskanzlei, Stadt und die hessische Vereinigung für Tanz- und Trachtenpflege. Bürgermeister Ulrich Obermayr verwies in seinem Willkommensgruß auf die große Tradition Heppenheimer Volkstanz- und Trachtengruppen, die nicht nur regionales, sondern am Beispiel der "Alpenrose" auch bajuwarisches Brauchtum überliefern.

Vorsitzende Evelyn Leukel (Kirchhain) forderte zum Mitmachen auf und lud schon jetzt dazu ein, beim Hessentag die Veranstaltungen im HVT-Treff an der Amtsgasse (Winzerzelt) zu besuchen. Die von ihr repräsentierte Vereinigung zählt 20 000 Mitglieder, 80 Prozent davon Aktive, die in 29 unterschiedlichen Trachtengebieten die Pflege heimatlicher Volkskunst und hessischen Brauchtums betreiben.

"Hait is Kerb": Würden die Heppenheimer, zumal im Jahr des Dom-Jubiläums, nicht hundertprozentig wissen, dass ihre Kirchweih erst im August stattfindet, hätten sie am Samstag womöglich schon mit dem Feiern begonnen. So aber blieb es beim Zusehen, Zuhören und Mitklatschen nicht immer, aber immer öfter. Die Trachtenformationen aus allen fünf hessischen HVT-Bezirken zauberten in den Festsaal typische Kerwestimmung. Ja, so etwa könnte es früher gewesen sein, wenn die Schorsche, Hoiners und Hannesse ihre "Bobbe" namens Marie, Gräit und Kätt tanzen ließen. Beim fröhlichen Ringelpiez mag's anno Tobak zwar gesitteter, auf keinen Fall aber weniger temperamentvoll als heute zugegangen sein. Was ist schon ein Rock gegen einen "Schnicker" oder was eine Disco gegen die Dorfwirtschaft, in der Musik noch vom Blech und nicht wie inzwischen üblich aus der Steckdose kommt?

Und gesungen wurde einst, was das Zeug hergab, etwa "Gäih hoam un stobb doi Hemmerl noi, es kennt verresse soi." Oder sogar versch...? Trachtenträger sind in aller Regel auch vorzügliche Vertreter ihrer heimatlichen Mundart. Bei der Kerwe im "Halben Mond" war unschwer herauszuhören, wer aus dem Marburger, Schlitzer oder Fuldaer Raum kam. Einer freilich übertönte alle: Kerweparre Thomas Maul von der Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg. Heiliger Bimbam, hat der ein Organ. Mauls Kerwepredigt gehörte am Samstag ebenso zum Programm wie ein Kerwekranz, ein Kerweumzug und schließlich die Bestattung der Kerwe, womit freilich noch kein endgültiger Schlussstrich gezogen war. Einige nahmen's wörtlich, das Lied "Hait gäihn mer wärrer gar-nimmäi, gar-nimmäi hoam bis die Oald Pannekuch backt . . ."

Für die Gestaltung des Kerwevergnügens zeichnete Klaus Ripper verantwortlich. Den musikalischen Part hatte die Kapelle Hans von der Au übernommen. In die von ihnen vorgegebenen Takte stimmten neben Landrat und Bürgermeister eine Reihe prominenter Gäste ein, an ihrer Spitze Stadtverordnetenvorsteher Philipp-Otto Vock, Landtagsabgeordneter Dr. Lennert, Erster Stadtrat Gerhard Herbert sowie Hessentagsbeauftragter Bernhard Schwab, der sich über das Gelingen der Auftaktveranstaltung am meisten freute.

Es gibt auch einen eigenen Bericht mit vielen Bildern


Letzte Änderung dieser Seite am 24.09.2004 von (unbekannt). Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de