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Heit is Kerb in unserm Dorf

Die HVT präsentierte Kerbebräuche aus Hessen beim Hessenabend in Heppenheim

Heppenheim - Zum Hessenabend 2004 lud die Hessische Vereinigung für Tanz- und Trachtenpflege (HVT) am 27. März nach Heppenheim ein. Unter dem Motto "Heit is Kerb in unserm Dorf, wurden die rund 300 Zuschauer auf den kommenden Hessentag vom 18. bis 27. Juni 2004 eingestimmt.

Politiker

Von links nach rechts: Mathias Wilkes (Landrat), Evelyn Eukel (1. Vorsitzende der HVT) und Ulrich Obermayr (Bürgermeister von Heppenheim).

Eröffnet wurde der Abend vom Heppenheimer Bürgermeister Ulrich Obermayr, der in einer kurzen Ansprache die Gäste und die Teilnehmer begrüßte. Da die Lichttechnik ihn im Dunkeln auf der Bühne stehen ließ, kam er ins stolpern, was den Namen des Veranstalters betraf; er verwies deshalb auf das vor der Bühne angebrachte Transparent. Auf seine Bemerkung hin, dass es etwas dunkel wäre, ging erst im Saal das Licht an und man staune, es fand sich sogar noch ein Scheinwerfer, um den Bürgermeister ins rechte Licht zu setzen. Auch die Vorsitzende der HVT, Evelyn Leukel, begrüßte die Gäste im Saal und ganz besonders Matthias Wilkes, den Landrat des Kreises Heppenheim, der auch ein paar Worte sprach.

Während der Ansprachen diskutierten die "Kerweborsch", nachdem sie die Kollegen und Kolleginnen der anderen Bezirke überzeugt hatten, dass bei diesem ersten Einmarsch nur der Bezirk Süd marschiert, hinten im Saal, wer das Zeichen zum Einmarsch gibt. So recht wusste es keiner. Man einigte sich mit dem Akkordeonspieler darauf, dass Klaus Ripper vom Bezirk Süd das Zeichen geben wird, in welcher Form??

Bei der Kerwepredigt

Bei der Kerwepredigt.

In der Zwischenzeit lief unser Klaus hinter dem geschlossenen Vorhang hin und her, las seine wohlformulierte Rede noch einmal durch, zitierte Shakespeare und fieberte seinem Auftritt entgegen. Ja, und dann kam alles anders.

Evelyn Leukel wünschte den Honoratioren, dem halben Hessenpaar (die andere Hälfte war noch auf der Autobahn zwischen der Schweiz und Heppenheim unterwegs) und den Besuchern - unter ihnen der Ehrenvorsitzende der HVT Gerd Schwinn - viel Spaß bei "Heit is Kerb in unserm Dorf.

Klaus trat vor den Vorhang, der Akkordeonspieler griff in die Tasten und die Kerweburschen waren nicht mehr zu bremsen. Mit "Die Heprumer Kerb, die Heprumer Kerb is do", zogen sie unaufhaltbar in Richtung Bühne, auf der unser Klaus in Frack und Zylinder stand, etwas irritiert guckte und wieder hinter dem Vorhang verschwand, worauf dieser sich öffnete und die "Heprumer Kerb" nahm ihren Lauf.

Die Kerweburschen wurden auf der Bühne von den Mädchen empfangen und man formierte sich zum Antanz mit dem am Kerwesamstag die Kerb eröffnet wird.

Wem ist die Kerb? Blöde Frage! Natürlich unser!!! Nachdem auch das geklärt war, tanzte die Bezirkstanzgruppe Süd ein Potpourri verschiedener Hessischer Kerwetänze. Mit dem Wattrock endete dann der Kerbesamstag.

Der Kerbesonntag stand dann im Zeichen unserer Gäste die aus ganz Hessen angereist waren um mit uns die Kerb in Heppenheim zu feiern. Nachdem alle Mitwirkenden in den Saal eingezogen waren und sich auf und vor der Bühne in ihren bunten Trachten formiert hatten, hielt unser Pfarrer Thomas die "Kerwepredigt". Es folgten nun die Kerbetänze, -lieder und -spiele aus Nord-, Mittel-, West- und Osthessen, z.B. der Rüpeltanz, der Schächer und ein Lied das schildert was geschieht, wenn die Frau allein auf die Kerb will und der Konrad zu Hause bleiben soll. Beim Gickelschmiss muss der Tänzer mit verbundenen Augen und einem Dreschflegel einen Gickel (aus Ton) treffen, was natürlich fast unmöglich ist, wenn es die Tänzerinnen nicht wollen und denselben, nachdem dem Burschen die Augen verbunden sind zur Seite tun. Ein Heidenspaß für alle, besonders wenn doch mal einer (mit Hilfe der Freundin!) trifft.

Bei der Kerwepredigt

Bei der Kerwepredigt mit Kerwepfarrer Thomas Maul.

Während auf der Bühne getanzt, gesungen und gespielt wurde verteilten im Saal eine Hexe und ein Bär Lose. Zu gewinnen gab es ein Kerwetuch (Tischdecke). Mit der Kreuzpolka, getanzt von je 2 Paaren aus allen 5 Hessischen Bezirke ging der Kerbesonntag zu Ende.

Der Kerwemontag wurde mit dem Stemmwalzer/ Stemmtanz eröffnet, es folgte der Schürzenwalzer, ein Tanzspiel bei dem es um schnelles umziehen einer Schürze geht, der Sieger hat dann die freie Wahl der Tänzerin während der Verlierer mit einem Besen tanzen muss.

Um Mitternacht Schlag 12 ist dann die Kerb zu Ende. Die Musik spielte noch einmal zum Kehraus und unter Tränen verließen die Tänzer/Innen die Bühne, die Kerb in Heprum war aus.

Das Publikum danke mit lang anhaltendem Applaus. Die Vorsitzende der HVT bat noch einmal alle Aktiven (ca. 100) auf die Bühne. Bedankte sich bei den Mitwirkenden, den Tanzleitern der 5 Hessischen HVT-Bezirke und bei der Musikkapelle der Hans-von-der-Au-Gruppe aus Erbach, die die ganze Kerb musikalisch intonierte, wünschte einen guten Nachhauseweg und lud alle vom 18. bis 27. Juni zum Hessentag nach Heppenheim ein, wo im Zelt der HVT/ BkJ viele interessante Veranstaltungen auf die Besucher warten.

An dieser Stelle auch ein Dankeschön an die Damen und Herrn, die für das Bühnenbild verantwortlich waren, es sah sehr gut aus und trug im wesentlichen auch zu dem Erfolg der Veranstaltung bei. Eine Wiederholung der Veranstaltung wäre wünschenswert, zum Einen, um den Bekanntheitsgrad der Hessischen Vereinigung für Tanz- und Trachtenpflege zu erhöhen und zum Anderen, um zu zeigen, dass Volkstanz und Brauchtum auch in unserer heutigen schnelllebigen Zeit ihren Platz haben.
Günter Berdel

Es gibt auch einen eigenen Bericht mit vielen Bildern


Letzte Änderung dieser Seite am 24.09.2004 von (unbekannt). Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de