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Pastete und Wein ? das passt

Wein- und Sektfest: Auftakt mit einer Erlebnisprobe ? Karl-Heinz Stier und Hans-Jürgen Weber glänzen als Moderatoren

HEPPENHEIM (Fritz Kuhn). Wo sonst Traktoren vorfahren und mittels Saugrüssel Trauben in die Mostpresse transportiert werden, gaben sich am Freitag gut hundert Weinfreunde ein Stelldichein. Die Kelterhalle der Bergsträßer Winzer eG war zum Auftakt des Wein- und Sektfestes Schauplatz einer Probe, die erneut den Rahmen des Üblichen sprengte.

Nachdem in der Vergangenheit Wurst, Käse und Fingerfoods zu Kreszenzen des größten hessischen Weinbaubetriebs gereicht worden waren, standen diesmal Pasteten auf dem Speiseplan.

Die Veranstaltung trägt nicht von ungefähr den Namen ?Erlebnisweinprobe?. Kerzenleuchter, historische Laternen, Dekostoffe und stilvoll eingedeckte Tische verliehen dem sonst nüchternen Arbeitsraum ein ansprechendes Ambiente. Und von der Wand grüßte Bacchus mit erhobenem Römer: Prost, Gemeinde. Die froh gelaunte Gesellschaft hatte verstanden, ließ sich einfangen vom eingefangenen Sonnenschein und verwöhnen mit lukullischen Köstlichkeiten, zu denen auch Pasteten und das, was in ihnen steckt, gezählt werden dürfen.

Das war nicht immer so. HR-Moderator Karl-Heinz Stier überraschte eingangs mit dem Hinweis, dass Pasteten früher eine ?bäuerliche Einfachspeise? waren, bestehend aus einem Stück Teig mit darin eingerollten Küchenresten. Inzwischen ist das einstige ?Arme-Leute-Essen? dank ungez ählter Variationen so verfeinert worden, dass Gourmets schon beim Gedanken daran mit der Zunge zu schnalzen beginnen. Der passende Wein dazu rundet die Gaumenfreuden ab.

Vorgestellt wurden die Tropfen von Stiers Pendant Hans-Jürgen Weber. Kellermeister und Fernsehmann sind ein inzwischen eingespieltes Gespann, das ebenso humorvoll wie informativ den Doppelpass zu spielen versteht. Vorstandsvorsitzender Reinhard Antes in seinem Willkommensgruß: ?Was Netzer und Delling für die ARD, das sind Stier und Weber für die BGW.? Das so mit Vorschusslorbeeren bedachte Tandem hielt sich nicht lange bei Vorreden auf, würzte den eh schon pikanten Mix aus Wein und Pasteten mit treffsicheren Pointen.

Die Menüfolge wurde mit einer Odenwälder Forellenmousse eingeleitet. Der dazu kredenzte Riesling und ein durch Ausgewogenheit überzeugender Grauer Burgunder, beides trockene Kabinettweine, bestätigten dabei einmal mehr die Regel, dass das Essen nicht den Wein und umgekehrt der Wein nicht das Essen dominieren darf. Es kommt immer auf die Harmonie an.

Die übrigens stimmte auch beim zweiten Durchgang, in dem zur Winzerpastete im Teigmantel ein Spätburgunder Rosé vom Hemsbacher Herrnwingert (typischer Weißherbst) und sein ebenso süffiger wie milder Namensvetter vom Heppenheimer Schlossberg gereicht wurden.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, schon gar nicht, wenn?s um Rotweine geht, die bei der Winzer eG mit einem Anteil von inzwischen über 25 Prozent zu Buche schlagen. Der gehaltvolle Centurio, ein Cuvée aus Pinot Noir und Merlot, überz eugte ebenso wie der kräftige Frühburgunder mit seiner besonders feinen Tannine. Die Gäste ließen sich dazu Pastete vom Wild mit Preiselbeeren schmecken.

Ihrem Höhepunkt steuerte die Erlebnisweinprobe entgegen, als zur Müller-Thurgau-Spätlese (Superbucket) und zu der nach schwarzen Johannisbeeren duftenden Scheurebe vom Eckweg eine ?Bibbelskäse-Terrine? aufgetischt wurde. Der Begriff Bibbel, mundartlich durchaus deutungsfähig, ist der badischen Küche entliehen und beschreibt dort einen mit Kräutern angereicherten und durchs Sieb gestrichenen Magerquark; einfach zwar, aber trotzdem eine Delikatesse.

Teller leer, Gläser ausgetrunken, Zeit zum Resümee: Eine Weinprobe, die tatsächlich zum Erlebnis wurde. Beigetragen dazu haben neben dem Serviceteam der Volkstanz- und Trachtengruppe Starkenburg ?Soundman? Dirk Gugenberger mit dezenter Hintergrundmusik und das gesamte BWG-Team. Lob für die Dekoration konnte vor allem Ulla Hammann einheimsen. Und Beifall ernten durfte auch Weinkönigin Christina I., die in ihrem kurzen Grußwort die Arbeit der Winzer gewürdigt hatte. Angestoßen auf deren Fleiß wurde auch mit einem ?Blanc de Noir?.

Der aus Spätburgundertrauben hergestellte Perlwein ist zum zehnten Geburtstag der erfolgreichen Primassecco-Serie kreiert worden und stieß bei seiner Premiere auf guten Zuspruch.


Letzte Änderung dieser Seite am 13.12.2006 von (unbekannt). Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de