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"Sauberhaftes Hessen": 140 Heppenheimer Bürger beteiligen sich an der Aktion

Großreinemachen in der Kreisstadt

Müllberg
Jede Menge Müll kam bei der Aktion "Sauberhaftes Hessen" zusammen, die am Samstag in Heppenheim über die Bühne ging. Rund 140 Bürger beteiligten sich, darunter auch Stadtrat Hubert Vettel (rechts). Bild: Jährling

Heppenheim.(dj) Als vollen Erfolg kann die Stadt Heppenheim die diesjährige Aktion "Sauberhaftes Hessen" verbuchen. Bei strahlendem Sonnenschein beteiligten sich am Samstagvormittag zahlreiche Heppenheimer - Vereine und auch Privatinitiativen - an der Putzaktion.

Vom städtischen Baubetriebshof waren die aktiven Bürger zuvor mit Handschuhen, Abfallzangen und Mülltüten ausgestattet worden. Stadtrat Hubert Vettel (FDP) war ebenfalls zur Stelle und fuhr mit dem stellvertretenden Betriebshofleiter Matthias May die Plätze ab, die von den Teilnehmern der Putzaktion gemeldet worden waren. Die Müllfunde wurden dabei begutachtet.

Teppichboden samt Leisten

Der Baubetriebshof war mit einem Transporter und einem Kleinlaster im Einsatz, die die sperrigen Gegenstände und die gefüllten Säcke einsammelten. Der Angelsportverein "Petri Heil" etwa hatte an der Gunderslache an einem Bewässerungsgraben einen zusammengerollten Teppichboden mitsamt Sockelleisten gefunden.

Bei einem Preis von 215 Euro pro Tonne Abfall hätte es den Teppichbesitzer schätzungsweise 50 bis 60 Euro gekostet, den Müll ordnungsgemäß zu entsorgen, wie Matthias May erklärte. Gut würde dieser Fund zu den Möbelstücken passen, die dem Baubetriebshof von Spaziergängern schon am Donnerstag gemeldet worden waren.

Komplette Zimmereinrichtung

Am Heppenheimer Erbachwiesenweg lag bis über den Bombach verstreut eine beinahe komplette Schlaf- und Wohnzimmereinrichtung. Der Verdacht liegt nahe, dass jemand gerade renoviert und seine alten Möbel statt zur Deponie zu bringen in der gesamten Landschaft verteilt hat. Stadtrat Vettel wies darauf hin, dass die riskierte Strafe um einiges teurer kommt, als die Gebühr der Deponie.

Je weiter der Vormittag fortschritt, desto häufiger klingelte das Handy von Matthias May. Der Stadtverband der CDU war am Rückhaltebecken zwischen Mainzer Straße und Mozartstraße unterwegs. Hier wurden zwei im Bach abgelegte Fahrräder gefunden, daneben standen Säcke voller Müll. Darunter fanden die fleißigen Helfer Dämmmaterialien, Fahrradschläuche und Farbeimer.

Besonders viel Müll kam im Naturschutzgebiet hinter dem Vereinsgelände der Kleintierzüchter zusammen. Diese hatten ganze Arbeit geleistet, und so wurde allein für den dort gesammelten Unrat ein kompletter Kleintransporter benötigt. Alte Gartenstühle, ein Gepäckträger, Reifen, Plastikkörbe, Eimer und mehrere Säcke voller Müll hatten sich dort angehäuft.

Die Marinekameradschaft hatte fünf Säcke voll Müll ordentlich am Bruchsee aufgereiht. Vereinsmitglieder der Gartenanlage "Odenwaldblick" waren mit Schubkarren in ihrem Revier unterwegs. Der Judoverein war ebenfalls rund um den Bruchsee auf Tour und fand dabei sogar zwei Spritzen.

Susanne Benyr und Anton Gölz
Kräftig mit angepackt: Susanne Benyr und Anton Gölz ackerten mit ihrem CDU-Stadtverband am Regenrückhaltebecken in der Nähe der Mozartstraße. Foto: Dagmar Jährling

Reklame und ein Moped

Auffällig oft wurde packenweise Reklame gefunden. Ein undefinierbares Etwas im Gehölz am Friedensgraben zur Laudenbacher Grenze meldete der Aeroclub dem Baubetriebshof. Gut getarnt lag ein Moped im Gehölz, das Hubert Vettel schließlich herauszog. Die Stadt versuche stets, den Verursacher ausfindig zu machen, so der Stadtrat. Doch für die Kosten müsse letztendlich der Steuerzahler aufkommen.

Auch in den Stadtteilen wurde von den Vereinen aufgeräumt: Der Tennisclub säuberte Kirchhausen, der Turnverein war in Sonderbach tätig und die Trachten- und Volkstanzgruppe "Starkenburg" in Erbach. Außerdem beteiligten sich mehrere Familien privat am Heppenheimer Frühjahrsputz. Lohn für die erbrachte Leistung waren Schnitzel und Kartoffelsalat bei der Freiwilligen Feuerwehr Heppenheim Mitte. Auch für Getränke und Eis war gesorgt.

Besonders freute sich Hubert Vettel darüber, dass unter den Teilnehmern viele Kinder waren, auch wenn der viele "wilde" Müll ihn eher traurig stimmte. Aber: "Wenn die Jugend versteht, mit der Umwelt umzugehen und ein Bewusstsein für sie entwickelt, können wir positiv in die Zukunft blicken."

Als Dankeschön für ihren Einsatz bekam jede Gruppe eine Urkunde der Stadt Heppenheim, von Bürgermeister Rainer Burelbach signiert. Die etwa 140 Teilnehmer am "Sauberhaften Frühjahrsputz" sammelten in etwa die Menge Müll, die der Baubetriebshof sonst in einer Woche einsammelt, so Leiter Thomas Dexheimer: "Kaum ist der Müll aufgeladen, liegt schon wieder neuer da."


Letzte Änderung dieser Seite am 29.07.2013 von (unbekannt). Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de