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Kaum ist der Müll weg, liegt neuer daSauberhaftes Hessen - 140 Heppenheimer beteiligen sich trotzdem am "Großreinemachen" in der Kreisstadt
Kräftig mit angepackt: Susanne Benyr und Anton Gölz ackerten mit ihrem CDU-Stadtverband am Regenrückhaltebecken in der Nähe der Mozartstraße. Foto: Dagmar Jährling HEPPENHEIM (Dagmar Jährling) Vom Baubetriebshof Heppenheim waren sie zuvor mit Handschuhen, Abfallzangen und Mülltüten ausgestattet worden. Stadtrat Hubert Vettel (FDP) war ebenfalls zur Stelle, fuhr mit dem stellvertretenden Betriebshofleiter Matthias May Plätze ab, die von den Teilnehmern an der Putzaktion gemeldet wurden, und begutachtete die Müllfunde. Der Baubetriebshof war mit einem Transporter und einem Kleinlaster im Einsatz, die sperrigen Müll oder auch die gefüllten Säcke der Vereine abholten. Der Angelsportverein "Petri Heil" fand an der Gunderslache an einem Bewässerungsgraben einen zusammengerollten Teppichboden mitsamt den Sockelleisten. Bei einem Preis von 215 Euro pro Tonne Abfall hätte es den Teppichbesitzer schätzungsweise 50 Euro bis 60 Euro gekostet, den Müll ordnungsgemäß zu entsorgen, erklärte May. Dieser Fund würde zu den Möbelstücken passen, die dem Baubetriebshof von Spaziergängern schon am Donnerstag gemeldet wurden. Am Erbach-Wiesenweg lag bis über den Bombach verstreut eine beinahe komplette Schlaf- und Wohnzimmereinrichtung. Der Verdacht läge nahe, dass jemand gerade renoviert und seine alten Möbel statt zur Deponie zu bringen in der gesamten Landschaft verteilt. Vettel wies darauf hin, dass die riskierte Strafe um einiges teurer käme, als den Müll bei der Deponie abzuliefern. Je fortgeschrittener der Vormittag, umso häufiger klingelte das Handy von May. Der Stadtverband der CDU war am Rückhaltebecken zwischen Mainzer Straße und Mozartstraße unterwegs. Sie hatten zwei Fahrräder im Bach gefunden. An ihrer Ablagestelle standen Säcke voller Müll. Darunter Dämmmaterialien, Fahrradschläuche und Farbeimer. Extrem viel kam im Naturschutzgebiet hinter dem Verein der Kleintierzüchter zusammen. Die Kleintierzüchter hatten ganze Arbeit geleistet: Für den dort gesammelten Müll wurde alleine ein Kleintransporter benötigt. Alte Gartenstühle, ein Gepäckträger, Reifen, Plastikkörbe, Eimer und mehrere Müllsäcke voll hatten sich angehäuft. Die Marinekameradschaft hatte fünf Säcke voll Müll ordentlich am Anker am Bruchsee aufgereiht. Vereinsmitglieder der Gartenanlage Odenwaldblick waren mit Schubkarren in ihrem Revier unterwegs. Der Judoverein war ebenfalls rund um den Bruchsee auf Tour und fand auch zwei Spritzen. Auffällig oft wurde packenweise Reklame gefunden. Ein undefinierbares Etwas im Gehölz am Friedensgraben zur Laudenbacher Grenze meldete der Aeroclub Kreis Bergstraße dem Baubetriebshof. Gut getarnt lag ein Moped im Gehölz, das Vettel herauszog. Vettel erklärte, dass die Stadt auch immer versuche, die Verursacher zu finden. Für die Kosten muss letztendlich der Steuerzahler aufkommen.
Jede Menge Müll kam bei der Aktion Sauberhaftes Hessen zusammen, die nach einem Jahr Unterbrechung am Samstagvormittag auch in Heppenheim wieder veranstaltet wurde. Rund 140 Heppenheimer beteiligten sich am "Großreinemachen", das mit einem gemeinsamen Mittagessen im Feuerwehrstützpunkt beendet wurde. Auf dem Foto (rechts) Stadtrat Hubert Vettel, der als für den Bauhof zuständiger Dezernent mit anpackte. Foto: Dagmar Jährling Auch in den Stadtteilen wurde von den Vereinen aufgeräumt: Der Tennisclub säuberte Kirchhausen, der Turnverein war in Sonderbach tätig und die Trachten- und Volkstanzgruppe "Starkenburg" in Erbach. Außerdem beteiligten sich mehrere Familien privat am Heppenheimer Frühlingsputz. Lohn für die erbrachte Leistung waren Schnitzel und Kartoffelsalat bei der Freiwilligen Feuerwehr Heppenheim Mitte. Die Odenwaldquelle hatte die Getränke und Langnese das Eis gespendet. Vettel freute sich darüber, dass unter den Teilnehmern so viele Kinder waren, auch wenn der viele Müll ihn eher traurig stimmte. Aber: "Wenn die Jugend versteht, mit der Umwelt umzugehen und ein Bewusstsein für sie entwickelt, können wir positiv in die Zukunft blicken", meinte Vettel. Als Dankeschön bekam jede Gruppe eine Urkunde der Stadt Heppenheim ausgehändigt, die von Bürgermeister Rainer Burelbach signiert war. Die etwa 140 Teilnehmer am "Sauberhaften Frühlingsputz" hatten an diesem Vormittag etwa die Menge Müll eingesammelt, die der Baubetriebshof sonst in einer Woche einsammelt, erklärte Baubetriebshofleiter Thomas Dexheimer. Frustriert meinte er: "Kaum ist der Müll aufgeladen, liegt schon wieder neuer da." |
| Letzte Änderung dieser Seite am 29.07.2013 von (unbekannt). | Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de |