CIOFF-Logo Schriftzug
Inhalt TVG-Starkenburg Trachtenfeste Archiv Kontakt
Tanzendes Pärchen

Archiv:

Presseartikel

Aufführungen

Fahrten zu anderen Trachtenfesten

Ausflüge

Trainingswochenenden

alte Bilder

 

Die Starkenburg als Namensgeber

Im Jahr 2015 wird die Schutz- und Trutzburg 950 Jahre alt – Starkenburg sogar in Missouri

Starkenburg
Die Starkenburg auf dem Heppenheimer Schlossberg wird 2015 950 Jahre alt. ArchivFoto: Nikolaus Heiss

HEPPENHEIM. (FRITZ KUHN)

Neben der Stadt sehen sich besonders der Geschichts- sowie der Verkehrs- und Heimatverein in die Pflicht genommen. Zur Erinnerung: Als die Heppenheimer 1965 den 900. Geburtstag ihrer Schutz- und Trutzburg feierten, wurde unter der Regie von Philipp Maier und Oskar Dittrich sogar ein mit Laiendarstellern besetztes Historienspiel in Szene gesetzt. Titel: "Starkenburg - wehrhafter Stolz unseres Landes“. Die Vorstellungen waren nur Teil einer Festwoche. Im "Halben Mond", auf der Freilichtbühne sowie in einem 3000 Personen fassenden Zelt am Graben gaben Künstler der leichten Muse ihre Visitenkarte ab, unter ihnen Ernst Moschs "Egerländer", die Schlagersängerin Inge Brück sowie der damals noch am Anfang seiner Karriere stehende Roberto Blanco.

Beim Jubiläum 50 Jahre später werden die Organisatoren angesichts klammer Kassen kleinere Brötchen backen müssen. Angedacht sind fürs Programm 2015 neben einem mittelalterlichen Markt mehrere Vortragsveranstaltungen zur Geschichte der Burg, die einst zum Schutz des Klosters Lorsch errichtet und im Laufe der Jahrhunderte nur zweimal eingenommen wurde: 1631 im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden und 1645 durch Turenne. Nach ihrem letzten Ausbau um 1680 trotzte die „starke Burg“ allen Anstürmen. Eine blutige Nase holte sich 1689 im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges Melac, der berüchtigte Zerstörer des Heidelberger Schlosses. Vor seinem Abzug aus Heppenheim legte Melac die Altstadt in Schutt und Asche.

Detailliertes zur Historie soll zum Jubiläum 2015 in einer Broschüre vermittelt werden. Die Bedeutung der Burg hat indessen über die Ansammlung geschichtlicher Daten hinaus Niederschlag im täglichen Sprachgebrauch gefunden. Beispielhaft dafür stehen ungezählte Namensgebungen, die sich über 200 Jahre zurückverfolgen lassen. So wurden nach dem Übergang des Oberamts Starkenburg zu Hessen (1803) die hessisch-darmstädtischen Landesteile zum "Fürstentum Starkenburg" erklärt, dem von 1816 bis zu deren Aufhebung 1938 die "Provinz Starkenburg" folgte.

Der Begriff Starkenburg lebt in vielen anderen Bereichen fort, etwa im 1826 gegründeten und immer noch bestehenden Studentencorps "Starkenburgia" sowie seit 1900 im Heppenheimer Fußballclub gleichen Namens. Besonderheit: Dank des 1872 ausgewanderten Bürgersohns Georg Wilhelm Höhn gibt es im amerikanischen Bundesstaat Missouri sogar eine Ortschaft "Starkenburg". Schon früh Bezug auf die Wehranlage nahmen außerdem die 1904 als "Starkenburger Winzerverein" gegründete Winzer eG, die 157 evangelische Kirchengemeinden zählende Probstei Starkenburg, der Pferdezuchtverein Starkenburg sowie der Kreisverband Starkenburg der Kleingärtner.

Alle sich aus der Festung ableitenden Namensgebungen aufzulisten, wäre freilich ein hoffnungsloses Unterfangen. Trotz großer Unterschiedlichkeit ihrer Aufgaben haben die Verbände und Organisationen aber eines gemeinsam: Sie sind in der Region zu Hause und wirken über sie hinaus. Das gilt für den in Seeheim beheimateten Verein für Waldorfpädagogik Starkenburg ebenso wie für die Starkenburger Milchvereinigung, den Bauernverband Starkenburg sowie für die in Darmstadt ansässige Ortsgruppe Starkenburg des Bundes Deutscher Architekten. Ebenfalls in Darmstadt ist die Starkenburg-Kaserne anzutreffen.

Touristisch eine überragende Rolle spielt mit jährlich über 20 000 Übernachtungen die neben dem Bergfried errichtete Jugendherberge Starkenburg. Gleiches gilt für die von der Sektion Darmstadt des Deutschen Alpenvereins betreute "Starkenburger Hütte", die 2237 Meter hoch über der Gemeinde Fulpmes (Österreich) liegt. Nach der Wehranlage benannt sind auch die ehemalige Bezirkssparkasse, aus der die Sparkasse Starkenburg wurde, ferner der ADAC-Ortsclub Starkenburg und der Imkerkreis Starkenburg sowie mehrere Gasthäuser, darunter der "Starkenburger Hof" gegenüber dem Bahnhof.

"18, 20, nur nicht passen", heißt es bei den Spielabenden des Skatclubs "Starkenburger Buben". Dem Brauchtum verpflichtet hat sich die Volkstanz- und Trachtengruppe Starkenburg. Öffentliche Einrichtungen, so das Heppenheimer Stadion und das Gymnasium, tragen die Starkenburg ebenso in ihrem Namen wie die Starkenburg-Apotheke. Nicht zuletzt: 2002 wurde aus der "Südhessischen Post" das "Starkenburger Echo".


Letzte Änderung dieser Seite am 28.07.2013 von (unbekannt). Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de