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Tradition: Das Heppenheimer Volkstanzensemble hat Gleichgesinnte in Niedersachsen besucht

In Tracht zum Erntefest nach Scheie

Die Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg-Heppenheim war zum traditionellen Erntefest im niedersächsischen Scheie zu Gast. Dabei wurde auch gemeinsam getanzt.

Heppenheim. Das Volkstanzensemble aus der Kreisstadt hat kürzlich das traditionelle Erntefest in Scheie besucht. "Schade, Scheie ist nur einmal im Jahr": Der "Schlachtruf" der Dorfjugend aus Scheie klingt den Mitgliedern der Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg-Heppenheim noch in den Ohren.

Scheie gehört zu Bückeburg und liegt idyllisch am Rande des Weserberglandes. Die Tour nach Norddeutschland führte die Tour zunächst zum Steinhuder Meer, wo bei hochsommerlichen Temperaturen ein willkommener Zwischenstopp eingelegt wurde.

Im 500-Seelen-Dörfchen Scheie verschönerte die dortige Trachtengruppe derweil noch schnell das Festzelt mit frischem Grün, anschließend wurden die Gäste aus Heppenheim bei einem gemeinsamen Grillabend willkommen geheißen. Die Chemie zwischen den Mitgliedern der beiden Gruppen, die sich vorher noch nicht kannten, stimmte sofort.

Stadtführung mit Kostüm

Die Stadtgeschichte von Bückeburg reicht bis ins Mittelalter zurück. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören das Schloss der Familie zu Schaumburg Lippe, das die Heppenheimer besichtigen konnten, und die Fürstliche Hofreitschule, wo Reitkünste aus verschiedenen Epochen zu sehen sind. Auch das Rathaus ist sehenswert und hat einen Saal mit einer über 100 Jahre alten, noch immer funktionsfähigen Bühnentechnik.

Einzugartig ist auch das Hubschraubermuseum mit 40 Helikoptern, das ebenfalls besichtigt wurde. Später wurde beim diesjährigen "Erntebauern" auf das Erntefest angestoßen. In Scheie wird alljährlich ein Bewohner aus dem Ort zum "Erntebauern" gekürt. Dieser stellt dann neue Erntekronen her und kümmert sich um die Vorbereitung des Festes und natürlich auch um einen kühlen Umtrunk für die Dorfbewohner.

Mit Akkordeonbegleitung der Heppenheimer Gruppe wurden die Erntekronen ins Festzelt getragen, dort folgte ein Tanzabend mit Volkstanzdarbietungen der beiden Gruppen. Nach einem gemeinsamen Frühstück wurde die Erntekrone am nächsten Tag zugunsten der Jugendarbeit des Vereines versteigert.

Der Festzug weist eine Besonderheit auf: Dabei kommen nicht die Zuschauer an den Straßenrand, sondern die Festzugteilnehmer besuchen per Treckerkonvoi die zahlreichen Aussiedlerhöfe. Deshalb dauert der Umzug mehrere Stunden, denn bei jedem Stopp stehen Volkstanzdarbietungen auf dem Programm. Anfangs tanzten die Gruppen noch getrennt, aber schnell waren sie sich einig, es gemeinsam zu probieren.

Thomas Maul bedankte sich für die herzliche Aufnahme in Scheie und sprach gleich eine Gegeneinladung nach Heppenheim aus. Da in Scheie die traditionelle Kerb nicht bekannt ist, überlegt die Trachtengruppe, zur Kerb von Kolmbach Anfang November anzureisen.