"Wer nicht trinkt und küsst, der ist so gut wie tot"

Bis zum nächsten Wochenende darf Bacchus gehuldigt werden

Heppenheim/Bergstraße (ul). Die in Dreiergruppen vorgestellten Weine - zwölf an der Zahl - bei der traditionellen Weinverkostung im dem Kurmainzer Amtshof gegenüberliegenden Winzerzelt mundeten nicht nur dem Bergsträßer "Weinpapst" Vinzenz Antes. der ebenfalls zu den Ehrengästen der Weinverkostung gehörte.
Trotz tropischer Temperaturen draußen wie drinnen ließen es sich manche der eingeladenen Honoratioren aus Politik, Wirtschaft und Vereinsleben nicht nehmen, jeden einzelnen von Mitgliedern der Volksund Trachtentanzgruppe Starkenburg ausgeschenkten Rebensaft zu verkosten.

Minister sieht rot. Gemeinsam ist ausnahmsweise einmal nicht das politische Farbenspiel, sondern die Wahl des Weines. Die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU, ganz rechts) ließ sich die Weinverkostung für geladenen Ehrengäste am Samstagnachmittag im Winzerzelt, bei rund 500 Honoratioren aus Politik, Wirtschaft und Vereinsleben zwölf Kreszensen probieren durfte, einen trockenen St. Laurent aus der Lage Auerbacher Fürstenlager des Weingutes Rothweiler ausschenken.
Anmerkung der Redaktion: Die Dame in Tracht ist Claudia Schmitt

Granatrot zum Auftakt

Den Auftakt machten zwei Rotweine: Der trockene Auerbacher Fürstenlager St. Laurent stand tief-, ja fast granatrot im Glas -und war bei nicht wenigen der Favorit der Weinprobe. Aber auch der halbtrockene Frühburgunder aus dem Weingut der amtierenden Bergsträßer Weinkönigin Lisa Edling. der durch einen feinen "Abgang" (wie Weinkenner das nennen) bestach, mundete vortrefflich.
Erstmals ausgeschenkt bei der Weinprobe anlässlich des Weinmarkts wurden auch ein Classic-Wein (ein 2002-er Riesling des in Bensheim ansässigen Staatsweinguts Bergstraße) und ein Selectionswein (ein Grauer Burgunder aus der Lage Guldenzoll der Bergsträßer Winzer eG).

Namen lassen aufhorchen

Auffällig ist. dass sich im kleinen, aber feinen Weinbauangebiet Hessische Bergstraße (internationale) Namen im Sortiment der Erzeugnisse finden - beispielsweise die dritte Probe, ein Portugieser Weißherbst (ein halbtrockener Umstädter Herrnberg der Odenwälder Winzergenossenschaft) oder aber auch - die Probe acht - eine Chardonnay Spätlese trocken, Lage Auerbacher Höllberg, des Zwingenberger Weinguts Simon-Bürkle. Kein Wunder, dass bei all der Huldigung an Weingott Bacchus der Vorsitzende des Vereins Bergsträßer Weinmarkt. Dieter Löffler, für die nächsten acht Tage "weinselige Stunden" wünschte.
Bis einschließlich nächsten Sonntag darf in der Heppenheimer Altstadt vor der einmaligen Fachwerkkulisse gefeiert und dem Bergsträßer Wein kräftig zugesprochen werden. Dabei warten die Veranstalter am zweiten Festwochenende noch einmal mit einem besonderen Schmankerl auf: Eingebettet in den Weinmarkt ist das Landeskindertrachtentreffen, zu dem über 1000 Kinder in den verschiedenen hessischen Trachten erwartet werden. Sein Kommen zugesagt hat sowohl zur Eröffnung am Samstag (im Hof der Schlossschule) als auch beim großen Festumzug Tags darauf und der sich anschließenden Abschlussveranstaltung auf der Freilichtbühne Ministerpräsident Roland Koch (CDU), der Schirmherr des Landeskindertrachtenfestes ist.

Winzerweisheiten besagen viel

Dass sich nicht nur bei den Heppenheimern so beliebte Weinfest - zahlreiche Gäste kommen aus der näheren und weiteren Umgebung, wie die Autokennzeichen verraten - auch in den nächsten Tagen einer respektablen Resonanz erfreuen darf, dafür gab eine der Weinprinzessinnen eine Winzerweisheit mit an die Hand: "Wer nicht trinkt und küsst. der ist so gut wie tot."

Ein weiterer Bericht über die Weinprobe der Ehrengäster erschien im Starkenburger Echo.

Letzte Änderung dieser Seite am 02.07.2003 von (unbekannt).

Informationen unter birgit.jung@tvg-starkenburg.de