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9. Internationales Trachtenfest

Ein anderes großes Problem war es, eine Musikkapelle zu finden: Der Gardernheimer Posaunenchor hatte keine Zeit, um die Musikeinlagen vor und nach dem Fest zu gestalten. Doch auch hier haben wir Glück gehabt: Unser 2. Vorsitzender Norbert Müller fand bei einer CIOFF Sitzung ein Ensemble, die zu dem Zeitpunkt schon bei uns in der Nähe auf Tour sind und zu dem Zeitpunkt noch keine Aufführungen hatten. So wurde das Original Oberkrainer Ensemble "Ajda" engagiert.
Mit dem Ensemble hatten wir dann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Da uns eine Folkloregruppe kurzfristig abgesagt hatte, brauchten wir noch eine ausländische Gruppe um die CIOFF-Kriterien einzuhalten. Mit "Adja" hatten wir die notwendigen 5 ausländische Gruppen dann wieder komplett.

Dann lag das Fest genau in der vorletzten Woche der Sommerferien. Viele aus dem Vorstand waren bis kurz vorher noch in Urlaub, so dass in der Theorie das Fest schon 4 Wochen vorher fertig geplant sein mußte. Doch das klappt leider nicht, da sich gerade in den letzten Tagen und Wochen noch einiges verändert!

Gastlichkeit rund um Heppenheim

Von den fünf Gruppen kamen zwei bereits einen Tag früher angereist. Bei den Brasilianern war das bekannt, so dass sich die Gasteltern auch darauf einstellen konnten.
Die Ungarn standen auf einmal im Odenwald und schauten auf einer Landkarte nach Heppenheim. Heinz Schmitt hatte sie zufällig gesehen und gefragt, ob sie zu dem Festival nach Heppenheim wollen. Es war unsere Gruppe. Auch sie waren einen Tag früher gekommen. So wurden diese Gastgeber von jetzt auf gleich gefragt, ob sie ihre Gäste schon einen Tag früher aufnehmen könnten, was dann bei allen auch geklappt hat.
Die Griechen hatten unterwegs Probleme mit dem Bus, so dass sie fünf Stunden zu spät kamen. In der Lorscher Straße wurde dann ihr Bus abgefangen und nach Heppenheim Erbach geleitet, so dass das letzte Stück Weg ohne Probleme ablief.

Programm vor Auftritt

Die Brasilianer zeigten am Dienstag Abend (30.07.) im Kupferkessel in Heppenheim ihre tänzerischen und musikalischen Fähigkeiten. Auch die Griechen hatten am Donnerstag (01.08.) einen Abend nur für sich.

Der kleine Start

Am Abend wurde dann die Stadtkerve eröffnet, bei der die Griechen, Brasilianer und Slovenen wiederum ihr Können präsentierten.

Es wurden zwei Fässer Bier von Norbert Müller (2. Vorsitzende der TVG Starkenburg) und Michael Rhein angestochen. Danach gestalteten die Gruppen aus Griechenland, Brasilien und Slovenien das Programm. Das zahlreich erschienene Publikum war von den Gruppen stark beeindruckt. So ahnten sie schon, wie das Fest am Wochenende werden könnte.

Los gehts

Der Platz vor der Bühne war gut gefüllt: Wer nicht rechtzeitig da war, bekam keinen Sitzplatz mehr. Auch bei den Stehplätzen gab es Gedrängel.

Kurz vor 20.00 Uhr haben die Gruppen mit einem Umzug vom anderen Ende des Grabens zur Bühne das Festival eröffnet. Nachdem sich alle Gruppen ersteinmals auf der Bühne gezeigt und von Claudia Schmitt in ihrer Landessprache vorgestellt wurden, konnte das Prgramm beginnen.

Die Kindergruppe der TVG Starkenburg

Den Anfang machten die Kinder der Trachten- und Volkstanzgruppe Starkenburg. Sie wurden von ihrer Betreuerin Birgit Jung komplettiert, da kurzfristig ein Kind noch in Urlaub war und so alle Kinder das Geprobte auch zeigen konnten.
Leider zeigten die Erwachsenen nichts, da bei den Proben nicht immer alle anwesend waren (aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen).

Zengövarkony aus Südungarn

Nach der Kindergruppe waren die Gruppe Zengövarkony aus Ungarn an der Reihe. Die Frauen hatten Schuhe an, die manche als Hausschuhe bezeichnet hätten. Doch damit tanzten sie ohne Probleme auch schnellere Tänze.

Die durchaus tempramentvollen Tänze und Lieder der Ungarn handelten hauptsächlich vom Abschied-Nehmen, wenn die Jungen Männer zum Militär gehen.

Vietnam Music Dance and Song Theater aus Vietnam

Danach haben wir Europa verlassen und hatten einen Ausflug nach Asien, genauer Vietnam gemacht. Die Tänzerinnen waren so gelenkig, dass die Bewegungen bis in die Fingerspitzen gingen.

Auch die Musikinstrumente waren beeindruckend: Sie hatten Bambusröhre zusammengebunden und davor in die Hände geklatscht, so dass Musik und nicht das Klatschen der Hände zu hören war.

Gemeinsames Musikstück

Da es bei diesem Fest keine Pause gab, wurde danach das gemeinsame Musikstück mit allen vorhandenen Instrumenten gespielt. Das Stück wurde von Wolfgang Sondermann mit allen Gruppen gemeinsam eingeübt.

Adja aus Slovenien

Danach hatten die Slovenen ihren Auftritt mit einigen Stücken. Nachdem die Musikanlage auf die empfindliche Oberkrainische Musik eingestellt war, begeisterte die Gruppe die Zuschauer.

Laografikos Omilos Poligyrou aus Griechenland

Im Anschluß waren die Griechen an der Reihe. Sie zeigten uns einige akrobatische Sachen. So bauten die Männer z.B. Menschenpyramiden und tanzten dabei noch. Oder sie ließen sich auf die Knie fallen und sind wieder hoch gesprungen und wiederholten das öfters. Dabei verzehrten sich die Gesichter der Zuschauer, die sich vorstellten, wie weh so etwas tun kann.

Bumba-meu-Boi Brilho da Ilha aus Brasilien

Zum Abschluß wurde es noch einmal rassant. Die Brasilianer zeigten einige Tänze. Das Publikum blieb dabei nicht mehr ruhig sitzen und konnten nicht genug bekommen.

Abschlußtänzchen

Danach war das Fest noch nicht ganz zu Ende gewesen. Nun kamen alle Trachtenträgerinnen und Trachtenträger noch einmal auf die Bühne und verabschiedeten sich. Dabei spielten die Slovenen und auf der Bühne wurde getanzt.

Der zweite Tag

Am Mittag ging das Trachtenfest weiter. Das Programm war das gleiche wie den Tag zuvor. Es wurden aber zum Teil andere Tänze präsentiert. Das zahlreich vorhandene Publikum war daher nicht nur von der Sonne begeistert, sondern auch von dem Geschehen auf der Bühne.

Damit auch unsere Gruppe richtig Abschied feiern konnte, war ein Abschiedsabend in der Mehrzweckhalle in Heppenheim Erbach organisiert. Bei dieser Party zeigen die Gruppen nach Lust und Laune noch einmal ihr Können, oder versuchen sich an den Formationen und Figuren der anderen Gruppen.
In diesem Rahmen zeigte unsere Gruppe dann auch eine Tanzfolge, die mit dem Flieger endete. Zwar war der Tanz nicht ganz perfekt gewesen, doch wenn wir daran denken, dass wir diese Folge schon länger nicht mehr getanzt hatten, waren wir zufrieden. Den anderen Gruppen hat es auch gefallen und viele wollten auch einmal "fliegen". So wurde der Flieger noch öfters getanzt. Die Vietnamesinnen hatten in der Luft sogar kleine Kunststücke gezeigt.

Im Verlauf des Abends holten dann alle Gruppen noch einmal ihre Musikinstrumente aus der Tasche und machten Gute-Laune-Musik. Dabei wurde eifrig getanzt. Alle waren glücklich und zufrieden, dass alles so gut noch geklappt hatte, aber auch etwas traurig, dass es schon zu Ende war.

Ein letzter Abschied