Sonntags-/Festtagstracht
Bestimmte Kriterien, wie soziale Herkunft, konfessionelle Zugehörigkeit, Alter
und Geschichte, Beruf und Stand zeigten eine prägende Wirkung auf die Tracht. Im
Vergleich zu anderen Trachten hat die Odenwälder Tracht einen fast strengen Charakter.
Sie ist schlicht, bescheiden, einfach und gediegen und entspricht somit der damaligen
wirtschaftlichen Lage. Es werden kein Goldbrokat und keine vornehmen Spitzen getragen.
von links nach rechts:Wolfgang Sondermann, Claus Bork, Hendrik Maul, Martin
Schaumann, Martina Neher, Albert Metz, Susanne Schaumann, Peter Blessing, Ute
Ahlheim-Krieger, Olivia Müller, Oliver Schmitt, Simone Meister, Steffanie Kolb, Thomas
Maul, Magdalena Engert-Bork, Nadine Kuhlmann, Georg Burger, Norbert Müller, Birgit Jung,
Irma Burger, Anja Maul und Claudia Schmitt
Der Stolz der Männertracht ist die naturfarbene Hirschlederhose, die mit
besonders schönen Stickereien an Latz und Seitennähten ausgeschmückt ist. Als Zeichen
männlicher Würde gilt der schwarze Dreimaster (Männerhut). Ergänzt wird die
Männertracht durch eine blaue Weste, ein weißes Leinenhemd, rotes Halstuch,
handgestrickte, weiße Strümpfe und schwarze Schnallenschuhe. Mit großem Stolz wurde zu
der Sonntagstracht der Mantel aus blauem Tuch und handgefertigten Knöpfen getragen.
Die Frauentrachten besteht aus Rock, Mutzen (langärmelige Jacke), Mieder,
weißes Ärmelhemd, Schürze, Schultertuch, weiße Strickstrümpfe und ebenfalls schwarze
Schnallenschuhe. Das charakteristische der weiblichen Kleidung ist die stete Trennung von
Rock und Mieder. Die früher für den Odenwald bezeichnende Form des Rockes ist der
Glockenrock, der besonders stark hüftbetont wirkt und es von jeher der Spottlust der
Burschen angetan hat. Nicht fehlen darf das weiße, bunt und mit Perlen bestickte
Häubchen. Solange die Trachte lebte war die Haube der besondere Stolz ihrer Trägerin,
bis an ihr Lebensende.
Die beschriebene Tracht wird zu allen festlichen Anlässen, wie Hochzeit oder Kirchweih
ebenso getragen, wie zum Kirchgang oder zur Beerdigung.
Ernte-/Werktagstracht
Für die Arbeit stand die Werktagstracht zur Verfügung, die im Aufbau der
Sonntagstracht gleicht. Unterschiede bestehen in den Farbregeln und der Stoffqualität.
Die Arbeitstracht der Männer besteht aus einer weißer Leinenhose, blauen
Strickstrümpfen, blauem Ärmelhemd, rotem Halstuch, Hosenträgern, Holzschuhe und einem
Strohhut.
von links nach rechts: Georg Burger, Susanne Schaumann, Thomas Maul, Birgit
Jung, Oliver Schmitt, Hendrik Maul, Claus Bork, Anja Maul, Irma Burger, Steffanie Kolb,
Martina Neher, Magdalena Engert-Bork, Nadine Kuhlmann, Wolfgang Sondermann, Claudia
Schmitt, Olivia Müller, Norbert Müller, Ute Ahlheim-Krieger, Simone Meister, Martin
Schaumann, Albert Metz und Peter Blessing
Die Frauen tragen zur Arbeit einen blauen Rock mit heller Schürze, gestickte
Rockträger, weißes Ärmelhemd, rote oder blaue gestrickte Strümpfe, Holzschuhe und ein
weißes
Kopftuch. Statt der Rockträger wird auch ein Leibchen (Mieder) aus Leinen getragen.